SG: Freie Bahn für Igel, Eichhörnchen & Co.
05. Juli 2021
Mauern, Zäune, Treppen, Lichtschächte – Siedlungsgebiete sind wahre Labyrinthe für kleine Wildtiere, die wie Igel und Eichhörnchen zu Fuss unterwegs sind. Bereits ein Hindernis mit einer Höhe von 25 Zentimetern ist für Igel unüberwindbar. So kann selbst mancher naturnahe Garten für ihn unerreichbar bleiben, da der Zugang versperrt ist. Eichhörnchen hingegen sind nicht gern am Boden unterwegs, sondern bewegen sich am liebsten von Baum zu Baum. Sie leben deshalb in Quartieren, wo viele alte Bäume wachsen. Grosse, offene Flächen ohne Bäume werden somit für die flinken Kletterer zu unüberwindbaren Hindernissen.
Bewegungsfreiheit für Wildtiere
Hier will die aktuelle «StadtWildTiere»-Kampagne «Freie Bahn für Igel, Eichhörnchen & Co.» ansetzen. Barrieren sollen verschwinden, Fallen entschärft werden und neue Korridore für Igel und Eichhörnchen sollen entstehen. Eine Postkartenserie und ein Merkblatt geben Tipps zur Gestaltung einer wildtierfreundlichen Wohnumgebung und zur Aufwertung von Grünräumen. Zusammen mit Freiwilligen aus der Bevölkerung werden Durchschlüpfe und Hindernisse für Igel kartiert und so die Durchlässigkeit eines bestimmten Gebietes untersucht. Bestehende und neu geschaffene Durchgänge können mit kleinen Plaketten sichtbar gemacht. Interessierte können diese bei stgallen bestellen und Beobachtungen von Durchschlüpfen auf der Plattform melden. Informationen und Umsetzungsideen bieten auch die @stadtwildtiere. chLeitfäden Tiere in Haus und Garten sowie Naturnahe Umgebung aus der Reihe «Natur findet Stadt».
Führungen für Schulklassen
Schulklassen können auf Führungen unter Anleitung von Igel-Expertinnen ihr Schulareal oder das angrenzende Quartier aus dem Blickwinkel eines Igels kennenlernen und sich auf die Suche nach Hindernissen und Durchschlüpfen für Igel machen. Wo möglich, soll direkt Abhilfe geschaffen werden. Am Samstag, 11. September 2021, lädt der WWF St.Gallen ein, auf einem Spaziergang ein Quartier aus Sicht der Igel zu entdecken. Anmeldung und weitere Informationen: www.wwfost.ch/events.
Projekt «StadtWildTiere»
Auf der Meldeplattform stadtwildtiere.ch können für den gesamten deutschsprachigen Raum Beobachtungen von Wildtieren eingetragen werden. In St.Gallen wird das Projekt im Rahmen von «Natur findet Stadt» von der Stadt St.Gallen, vom WWF St.Gallen, von Pro Natura St.Gallen-Appenzell, dem Naturmuseum St.Gallen und vom Naturschutzverein St.Gallen und Umgebung getragen.