Abstimmungsempfehlung: 2x JA am 12. März 2023
31. Januar 2023
JA für die Bäume
Die Biodiversitätskrise, die Klimaerwärmung, die menschliche Gesundheit und unser Bedürfnis nach Siedlungsqualität erfordern eine nachhaltige Stadtentwicklung mit Weitblick. Kühle und grüne Städte sind für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen, aber auch als Rückzugsort für Tiere- und Pflanzen, zentral. Gerade der Siedlungsraum ist für viele Arten ein letzter Rückzugsort infolge der intensiv genutzten Landwirtschaft im Umland. Es braucht deshalb den griffigen Schutz von Grünflächen.
In St.Gallen sind in den letzten fünfzig Jahren mehr als 380 Fussballfelder Grünflächen zulasten der Biodiversität verloren gegangen, ohne dass die Bevölkerungszahl gewachsen ist. Auch der Baumschutz wurde kaum vollzogen, sodass die schattenspendende Fläche (Baumdeckung) grosskroniger Bäume im Vergleich zu Zürich und Genf ungenügend ist. Die Ausweitung des Baumschutzes auf das ganze Siedlungsgebiet ist deshalb nötig. Die Stadtpolitik hat die Zeichen – insbesondere dank der Hartnäckigkeit des WWF – für einen stärkeren Baumschutz erkannt. Der WWF als Mitglied des Abstimmungskomitee unterstützt deshalb die Vorlage zu Gunsten der Siedlungsnatur.
Weitere Informationen unter: www.baumschutz-ja.ch
Beispiele von Baumverlust in der Stadt St.Gallen
JA für das Wiesli
Urbane Grünflächen sind nicht nur ökologisch wichtig, sondern sie sind auch als sozialer Begegnungsraum in den Quartieren von elementarer Bedeutung. Insbesondere Kinder und ältere Personen sind dringend auf gut erreichbare, öffentlich zugängliche Grünräume angewiesen – möglichst innerhalb eines 50-Meter-Radius. Der Stadtpolitik fehlt eine verbindliche und glaubwürdige Strategie für den Erhalt und die Schaffung von Quartierfreiräumen (sog. Squares). Die Stadtpolitik ist bisher nicht bereit gewesen, die Bedürfnisse der Quartierbevölkerung systematisch zu ermitteln und in die Planungen einzubeziehen. Weiterhin lebt die Stadtpolitik den selbst gesetzten Zielen und Strategien punkto Biodiversitäts- und Freiraumförderung oder Hitzeminderung nicht nach.
Das Quartierzentrum «Wiesli» im Museumsquartier, welches sich in einem Baumschutzgebiet befindet, ist nur ein Beispiel für diesen Missstand. Die geplante Überbauung wäre ein Totalverlust für die Ökologie und die Siedlungsqualität. Gemäss Leitbild «Grünes Gallustal» sind für die Förderung von Biodiversität, Grünraumgerechtigkeit und Klimaanpassung stadtweit rund 800 solch grüner Quartierfreiräume nötig. Wie diese Flächen gesichert und aktiviert werden ist aus den Stadtplanungen nicht erkennbar. Es braucht deshalb Verbindlichkeit wie das stadtweit erforderliche Netz an Quartierfreiräumen erhalten und gefördert wird. Denn jeder Grünraum stärkt die Lebensqualität für die Menschen im Quartier. Gleichzeitig werden die Biodiversität und ein angenehmeres Stadtklima gefördert. Aus diesem Grund unterstützt der WWF die Initiative «Für lebendige Quartiere – Wiesli retten (Wiesli-Initiative)».
Weitere Informationen unter: www.rettet-das-wiesli.ch