Wildbienen – bedrohte Superheldinnen
In der Schweiz existieren ca. 600 Wildbienenarten, wovon jedoch rund die Hälfte bedroht ist. Es fehlt an Nahrung, Lebensraum und Nistplätzen, zudem leiden die Tiere unter dem immensen Chemieeinsatz in der Landwirtschaft und unseren Gärten. Seit vielen Jahren setzt sich der WWF für Erhalt und Förderung der Biodiversität und somit den Schutz der Wildbienen ein.
Diese Tiergruppe ist äusserst vielseitig: Nebst unscheinbaren, winzigen Arten zählen auch die stattlichen Hummeln zu den Wildbienen. Im Gegensatz zu Honigbienen leben Wildbienen nur selten sozial. Die meisten Arten bestreiten ihr Leben als einzelne Individuen. Für die Eiablage ist ein Grossteil der Wildbienenarten auf offenen Boden angewiesen. Einige bauen ihre Nester in bestehenden Hohlräumen von Holz, Pflanzenstängeln oder Schneckenhäusern. Andere Arten bohren die Nisthöhlen beispielsweise in Totholz oder Brombeerstängel. In die sorgfältig angelegten Brutzellen wird für den Nachwuchs ein aus Blütenstaub und Nektar gebildeter Nahrungsvorrat eingelagert. Dessen Beschaffung bedingt unzählige Besuche verschiedenster Blüten.
Überleben dank Wildbienen
Durch die Bestäubung von Wildblumen ermöglichen die Wildbienen deren Vermehrung. Einige Blumenarten werden nur von einer einzigen Wildbienenart aufgesucht. Fehlt diese, verschwindet auch die Blume und umgekehrt. Überdies bestäuben Wildbienen unsere Nutzpflanzen. Ohne ihre durch die Honigbiene unterstützten fleissigen Blütenbesuche gäbe es kaum noch Früchte. Auch bei einigen Gemüsesorten sind wir auf Wildbienen angewiesen. Eines von zahlreichen Beispielen: Ohne Hummeln - keine Tomaten! Die Wildbienen stellen ausserdem eine wichtige Nahrungsquelle für Spinnen, Vögel, Wespen und viele andere dar. Fazit: Sowohl für die Biodiversität als auch unsere Ernährung sind Wildbienen von zentraler Bedeutung.
Lassen Sie es spriessen
Durch ein vielfältiges Angebot einheimischer Wildblumen, Sträucher und Obstbäume locken Sie Wildbienen und weitere Insekten auf Ihren Balkon oder in Ihren Garten und leisten damit einen wichtigen Beitrag für deren Schutz. Mit der Förderung von Hecken, Streu- und Magerwiesen sowie Kursen zum Thema «Wildbienenförderung und naturnahe Gärten für die Insekten und ihren Lebensraum» setzt sich der WWF für diese oft zu wenig beachteten, aber wichtigen Superheldinnen ein.
Projekte und Links
Machen Sie an einem Wildbienen fördernden Natureinsatz mit? Unterstützen Sie die Insekten innerhalb des Projektes «Biodiversität macht Schule» durch Umgestaltung Ihrer Schulumgebung? Oder sind Sie einfach am spannenden Thema interessiert? Infos finden Sie unter folgenden Links: