SG: Appell an die Rhein-Kommission
22. Januar 2016
Die Sanierung des Rheins soll mehr Sicherheit bringen. Endlich erhält der eng kanalisierte Rhein mehr Raum. Raum für Erholung und Natur. Genau das wünscht sich eine überwiegende Merhheit von uns Rheintalerinnen und Rheintalern. Unser Appell soll der Rheinkommission Mut machen, den Volkswillen ernst zu nehmen. Denn bisher zeigt sich diese Kommission zögerlich und will auf langen Abschnitten den hässlichen Mini-Rhein realisieren. Die Umwelt- und Fischereiverbände haben sich in umfassenden Stellungnahmen zum Planugsstand geäussert. Die Organisationen erwarten, dass Ihre wichtigen Anliegen in die Planungen einfliessen.
Was ist geplant?
Damit der Rhein sicherer und lebendiger wird, hat die Internationale Rheinregulierung im Jahr 2011 das Projekt Rhesi (Rhein Erholung Sicherheit) in Auftrag gegeben. Im Laufe der letzten Jahre sind verschiedene Projektvarianten ausgearbeitet worden, wovon nur eine Naturnähe (aber mit Defiziten im Mündungsbereich) versprach (K1).
Im November 2015 haben die Projektverantwortlichen schliesslich den aktuellen Planungsstand präsentiert - und der lässt Böses erahnen. Nur auf kurzer Strecke entsteht ein Naturparadies. Weitgehend soll der Rhein monoton und eng bleiben. Die monotonen Futterwiesen zwischen den Dämmen sollen teilweise erhalten bleiben, ebenso die Brunnen, zum Beispiel bei Widnau/Lustenau. Jahrhundertchancen werden verpasst!
Es muss etwas geschehen!
Fakt ist, der Rhein muss saniert werden. Der 26 km lange Unterlauf des Alpenrheins bis in den Bodensee muss hochwassertauglich werden. Wenn nämlich dereinst DIE verheerende Überschwemmung kommen sollte, wäre das Ausmass katastrophal. Sollten die Dämme brechen, würde uns das rund 300'000 Arbeitsplätze kosten und Schäden im Umfang von 6 Milliarden Franken verursachen. Die Kosten für den Wiederaufbau nicht eingerechnet.
Fakt ist zudem, dass der Rhein wieder lebendig werden muss! Dazu benötigt er viel mehr Platz als heute. Und Fakt ist, dass auch die Trinkwasser-Brunnen zu nahe am Rhein liegen. Sie genügen der hygienischen Sicherheit meist nicht. Zudem bleibt bei einer starken Verschmutzung, z.B. durch einen Chemieunfall, heute aufgrund der Rheinnähe zu wenig Zeit, um die Brunnen zu schliessen. Die heute gefährdeten Brunnen sollten zu Gunsten des breiteren Flusses hinter die Dämme verlegt werden. Damit würde die Trinkwasserversorgung robuster. Die Ersatzwasserbeschaffung ausserhalb der Dämme ist schliesslich machbar.
Was können Sie tun?
Setzen Sie ein Zeichen für einen naturnahen Rhein! Bestellen Sie "Ja-Kleber" und platzieren Sie diese gut sichtbar im öffentlichen Raum. Geben Sie dem Rhein Ihre Stimme auf www.rheinraus.info. Am besten gleich. Denn in bereits 3 Monaten fällt die definitive Entscheidung durch das Gremium "Gemeinsame Rheinkommission".
Unterlagen: