Ein Eichhörnchen, welches in den Ästen eines Baumes sitzt und an einer Nuss knabbet

SG: Der Luchs als Forstgehilfe

02. März 2016

In den 1990er Jahren haben Rehe und Gämsen die Knospen der Weisstannen in der Region St.Gallen flächendeckend so intensiv abgefressen, dass das Aufkommen dieser wichtigen Baumart massiv beeinträchtigt gewesen ist. Ab 1996 wurde das sogenannte Schalendwild stärker bejagt. Seit 2001 hilft auch der Luchs mit, den Bestand von Reh und Gämse zu regulieren.

Jasmin Schnyder untersuchte im Rahmen ihrer Masterarbeit an der Universität für Bodenkultur in Wien die Auswirkungen des Luchses auf den Bestand der Schalenwildtiere und auf die Verjüngung des Waldes. Sie führte die Studie in Zusammenarbeit mit dem Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St.Gallen durch.
Im Fokus war das Luchs-Kerngebiet zwischen der Lindt-Ebene und dem Toggenburg. Sie stellte fest, dass nach der der Ankunft der Luchse signifikant weniger verbissen wurde. Jedoch waren in diesem Zeitraum die Reh- und Gämsbestände nicht nur durch den Luchs, sondern auch durch andere Einflüsse, wie beispielsweise durch den harten Winter 1998/99 und den folgenden nassen Frühling rückläufig. Nach diesem Ereignis bewirkte der Luchs gemeinsam mit der verstärkten Bejagung von Reh und Gämse, dass deren Bestand auf einem guten Niveau blieb.

Natürlich beeinflussen viele Faktoren die Grösse der Wildtierbestände und den Verbiss an Bäumchen. Der Einfluss der 15 adulten Luchse, die momentan ist der Nordostschweiz leben, ist nur ein Element in einer vielfältigen Wechselwirkung. Trotzdem tragen die Luchse nachweislich zum jetzigen, gesunden Zustand des Waldes bei.
Nicht untersucht wurde der Einfluss der Calandawölfe auf die Waldverjüngung und auf den Bestand von Gämse und Reh. Trotzdem kann angenommen werden, dass die Wölfe ähnliches erzielen wie die Luchse.

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