St. Gallen: Ein Plädoyer für lebendige Gewässer
02. Mai 2015
Franziska Cavelti, Präsidentin WWF St. Gallen und Peter Ettlinger, Co-Präsident WWF Appenzell, liessen an der Mitgliederversammlung Ende April das vergangene Jahr Revue passieren und waren sehr zufrieden damit. „Wir konnten Akzente setzen, vor allem im Bereich Umweltbildung. Noch nie hat der WWF so viele Menschen mit seinen Angeboten erreicht, wie im vergangenen Jahr“, sagte Franziska Cavelti im Pfalzkeller vor über 120 WWF-Mitgliedern aus beiden WWF Sektionen. Peter Ettlinger hob den starken Einsatz für die Tierwelt hervor. Im Fokus sei dabei der Schutz der Wildbienen gestanden. Er erwähnte aber auch die Unterstützung von Herdenschutzprojekten im Sarganserland und im Calandagebiet. „Wenn wir dem Wolf eine Zukunft geben möchten, müssen wir die Herden schützen“, unterstrich Ettlinger.
Neue Vorstandsmitglieder
Leider muss der Vorstand des WWF Appenzell den Rücktritt der Umweltnaturwissenschaftlerin Dorena Nagel hinnehmen. Sie hatte den Bereich Umweltbildung unter sich. Als Nachfolger wählten die Mitglieder Bruno Stuker, Berater bei BS Consulting, aus Walzenhausen sowie die Hochbauzeichnerin und Immobilienbewirtschafterin Claudia Melotti-Knöpfel aus Gais. Auch das Leitungsgremium des WWF St. Gallen darf sich über Neuzuwachs freuen. Die Mitgliederversammlung wählte die Rechtsanwältinnen Franciska Hildebrand und Franziska Wenk neu in den Vorstand.
Ziele: Gewässer-, Klima- und Biodiversitätsschutz
Für 2015 hat sich der WWF verschiedene Ziele gesetzt, allen voran den Erhalt natürlicher Wasserläufe sowie den Schutz der Meere – entsprechend dem WWF-Jahresthema „Gewässer“. Darüber hinaus liegt der Fokus auch in diesem Jahr auf der Förderung der Biodiversität. Mit verschiedenen Projekten möchte der WWF der Verarmung der Natur Einhalt gebieten. Das Thema Klimaschutz und Energie wird den WWF nicht zuletzt insofern stark beschäftigen, als in den eidgenössischen Räten Bestrebungen laufen, beschlossene Klimaschutzmassnahmen aufzuweichen und die beschlossene Energiewende zu verwässern.
Plädoyer für lebendige Gewässer
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung hielt Dr. Lukas Indermaur, Projektleiter Alpenrhein beim WWF, ein leidenschaftliches Plädoyer für lebendige Gewässer. Seine Kernbotschaft lautete: „In Flüssen und Bächen, die in Dämmen und Kanälen eingezwängt werden, ist kein Leben. Sie sind biologisch tot. Lebendige Gewässer brauchen Raum“. Zum Abschluss stellte Rheinbauleiter Daniel Dietsche verschiedene Projekte zur Wiederbelebung des Alpenrheins vor, aber auch die Konflikte, die sich daraus ergeben.