Preisverleihung: Der Grüne Zweig 2022 - Wir werden das Geld für die Natur investieren
22. August 2022
Zum 15. Mal verlieht der WWF in diesem Jahr den Ostschweizer Umweltpreis für Kinder und Jugendliche und eine Entwicklung wurde deutlich: Die Teilnehmer:innen machen sich heute viel mehr Gedanken über die Nachhaltigkeit ihrer Projekte. Dies ist mehr als eine Notwendigkeit der Zeit und wurde exemplarisch von den Gewinnern vorgeführt, der Offenen Jugendarbeit Planken im Fürstentum Liechtenstein. Mit ihrem Projekt „GreenEvent PlankenRockt“ überzeugten sie nicht nur die Jury, sondern mit ihrer Präsentation, einer Mischung aus Film und Performance, das anwesende Publikum. Und „Green Event PlankenRockt“ ist mehr als nur ein Projekt, es ist die Geschichte eines erfolgreichen Kulturwandels. PlankenRockt ist ein traditionelles kleines Openair auf dem Gemeindegebiet Planken, das oberhalb von Schaan liegt. Die Jugendlichen hatten nun die Idee, dieses Festival ökologisch zu reformieren und schauten sich das Abfallkonzept, den Energieverbrauch, beziehungsweise den CO-2 Ausstoss, aber auch die Verpflegung an. Als Massstab nahmen sich die UNO-Ziele für Nachhaltigkeit. So strebten sie beispielsweise eine vegetarische und vegane Verpflegung an, welches ein grosser Erfolg war. Damit nicht genug: Die Jugendarbeit produzierte auch einen GreenEvent-Guide, der es anderen Organisatoren von Festivals erleichtert, einen ökologischen Weg einzuschlagen. Damit hat die Idee beste Chancen eine weitere Verbreitung zu finden. „GreenEvent PlankenRockt“ ist zudem eingebettet im Erasmus+-Programm Jugendaustausch 2030, sodass die Jugendlichen bei Besuchen in Italien und Slowenien sehen konnten, was dort für die Umwelt getan wird. Aber auch umgekehrt: Die Jugendlichen anderer Länder tragen den GreenEvent-Gedanken dort weiter.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten genau sieben Minuten Zeit, um mit ihrer Präsentation die Jury von ihrem Projekt zu überzeugen. Eingeladen nach Rorschach waren vier der 32 eingereichten Projektgruppen. 28 waren an der Vorselektion gescheitert, aber die Urheber von weiteren sechs Projekten erhalten einen Anerkennungspreis in der Höhe von 250 Franken. Dies sind Allerhand im Glarnerland, Gartenumbau für tierische Freunde in Wattwil, Foodsave Bankett in Chur, Biodiversität, Biotop und Magerwiese in Quarten, Schaan glänzt in Liechtenstein und Amphibienrettung in St. Gallen. Die Präsentationen in Rorschach vielen unterschiedlich aus. Sie reichten von einem Film über das Gartenkinderprojekt in Walenstadt bis zu Gesang und Tanz des Projektes Herbs and More in Kaltbrunn. Die Präsentation des Gartenkinderprojektes in Walenstadt bestand einzig aus einem Film (4. Platz), aber auf Nachfrage sagte die Mitinitiantin Ruth Weishaupt: „Wir haben das Projekt erweitert und es stehen nun 6000 Quadratmeter Land zur Verfügung, wo ganze Schulklassen die Chance erhalten, mitzuerleben, wie gesät, gepflegt und geerntet wird.“ Das Projekt ist ein weiteres Beispiel, wie aus einem kleinen Projekt, wo jedes Gartenkind ein Quadratmeter Nutzungsfläche erhalten hat, zu etwas Grossem anwächst, das auf die ganze Gemeinde nachhaltig wirken wird. Das gilt auch für Herbs and More in Kaltbrunn (3. Platz). Während 3 Jahren pflanzten die Schülerinnen und Schüler in 1’500 wiederverwendeten Töpfen angezüchtete Kräuter und verschenkten sie. Sie vermieden damit nicht nur Abfall, sondern verhinderten auch Transportwege und regten die Beschenkten zum Nachdenken über die Ernährung an. Dass sie eine mutige Performance mit Tanz und Gesang hinlegten, trug ihnen gewiss auch Bonuspunkte ein.
Der 2. Preis ging ebenfalls nach Liechtenstein. Natur erleben – Natur gestalten – von der Natur lernen des Liechtensteinischen Gymnasiums in Vaduz zeigte exemplarisch, wie man eine nüchterne Schulhausumgebung in eine ökologisch wertvolle Fläche verwandeln kann. Das zentrale Projekt war eine Teichreaktivierung mit Wasserpflanzen, um einen Lebensraum für Tiere überhaupt zu ermöglichen. Dann gestalteten die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten einen strukturierten Aussenraum mit Sträuchern, Bäumen, Wiesen, Insektenunterkünften, aber auch erholsame attraktive Aufenthaltsplätze für sie selber in der neu geschaffenen Natur. In der Umsetzung waren die Schüler:innen über Jahre involviert und mit einem eindrücklichen Fotomosaik bewiesen sie, wie sich Pflanzen und Tiere in diesem neugeschaffenen Naturraum ausgebreitet haben.
Stellvertretend für die Wettbewerbsteilnehmer:innen sagte Julia von Steijn vom Projekt GreeenEvent: „Der Gewinn motiviert uns sehr. Wir werden das Geld in eine Homepage zum Thema GreenEvents investieren oder in den Druck von Broschüren dazu.“ Auch die anderen Teilnehmer:innen deuteten an, das Preisgeld wieder für die Natur einsetzen zu wollen.
Die Platzierungen im Detail finden Sie hier.
Die WWF-Sektionen AR/AI, SG, TG, GR und GL danken allen Bewerberinnen und Bewerbern herzlich für ihr grossartiges Engagement!