1. Preis Streuwiese

Pius Giger, Schänis:

"Man kann den Boden naturnah nutzen"

Wenn es hier viel regnet, liegt der Sonnentau im Wasser. Doch das stört die fleischfressende Pflanze kaum. Sie gedeiht trotzdem in der Rietfläche nahe dem Flugplatz von Schänis. Auf der Südseite der Bahnlinie bewirtschaftet Pius Giger seinen 22 Hektar grossen Hof. Neben seiner Familie leben dort 30 Milchkühe und 10 Mastkälber. Für sie ist auch die Streue vom sehr artenreichen Flachmoor gedacht, das er jährlich ab September einmal mähen darf. Die Jury der Wiesenmeisterschaft fand in der 64 Aren grossen Fläche drei Arten des Sonnentaus. 19 gelistete Referenzarten notierten sie, doch sie sahen noch viel mehr. Torfmoose, Teufelsabbiss, Wollgras, Wiesenknopf, Blutwurz, Primel, Kohldistel oder die fast pinkfarbene Blüte der Kuckucks-Lichtnelke. Pius Giger bewirtschaftet insgesamt etwas mehr als zwei Hektar extensiv, darunter seit langer Zeit jene Parzelle, die er für den Wettbewerb angemeldet hat. „Intensive Landwirtschaft ist hier sowieso schwierig.“, erklärt er. „Der Boden ist lehmig und es regnet viel. Ich nutze aber gerne die eigene Streu. Bei uns macht nur ein schonender vorsichtig betriebener Futterbau Sinn. Als Bauer in der Linthebene muss man den Boden naturnah bewirtschaften und so versuchen wirtschaftlich zu überleben.“ Die Streuwiese ist leicht strukturiert, was in der Ebene schon den Unterschied zwischen nassen und trockenen Standorten ausmacht. Pius Giger kennt sich im bunten Leben seiner Streuwiese aus und weiss wo die Standorte der seltenen Blumen sind. Selbst wenn sie vorübergehend abgetaucht sind.

Martin Arnold

 

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