Barbara und Erwin Schirmer, Schänis:
"Es blüht immer irgendeine Pflanze"
Barbara und Erwin Schirmer besitzen eine reich strukturierte Streuwiese. Sie ist rund 60 Are gross, befindet sich in einer Hanglage, verfügt über unterschiedliches Gefälle und ist von zwei Wiesenbächen durchzogen. Diese landschaftlichen Strukturen schaffen ein Mosaik, bei welchem sich die Lebensbedingungen für die Pflanzen alle paar Quadratmeter ändern. Die Streuwiese liegt etwa 150 Meter über dem Talboden und hat eine südliche Ausrichtung. Im Zentrum der botanisch interessanten Fläche befindet sich eine Magerwiese, umgeben von einer Streuwiese mit Pufferzone, einem Flachmoor und dem Waldrand. Jede dieser Wiesen hat einen anderen Schnittzeitpunkt, was die Pflege der Wiese sehr aufwändig macht. Doch das Bauernpaar, das vier Kinder hat, lässt keine Zweifel aufkommen: „Wir sind stolz auf diese Wiese und arbeiten gerne hier.“ Für Lorenz, den Sohn, ist es ein besonderes Vergnügen, das geschnittene Heu in Bündeln den Hang hinunter zu ziehen. Unten angelangt müssen die „Burden“ auf den Schultern nach alter Väter Sitte aus der Streu in den Transporter getragen werden. 20 seltene Pflanzenarten sind in dieser Wiese zu finden, darunter Orchideen, Lichtnelken, Sumpfwurz, Hopfenklee, Korbblütler, gelbe Primeln und natürlich auch zahlreiche Gräser wie Segge, Zittergras oder die aufrechte Trespe. Die Familie bewirtschaftet insgesamt mehr als 18 Hektar Land, doch die wohl speziellste Fläche ist hier, wo sich so viele Farbtupfer aus dem leuchtenden Grün abheben. „Es beginnt im Frühling zu blühen und dann blüht den ganzen Sommer über immer irgendeine Pflanze.“, sagt Erwin Schirmer zufrieden.
Martin Arnold