2. Preis Bergwiese

Daniel Gmür, Weesen:

"Mit der Sense muss man ziehen"

Eigentlich meldete Jungbauer Daniel Gmür die auf 760 Meter über Meer gelegene Bergwiese zur Meisterschaft an. Doch weil er – wie so viele Bauern – nicht mehr vom Ertrag des Hofes leben kann, arbeitet er zusätzlich in einer Schreinerei. Nun steht sein Vater Jakob vor der Informationstafel zur Wiesenmeisterschaft. Hinter ihm blüht es in allen Farben. In der Bergwiese fanden die Botaniker 20 für den Wettbewerb massgebende Pflanzenarten. Die Wiese ist abschüssig, nach Süden ausgerichtet und strukturiert. Der Sonneneinfallswinkel verändert sich je nach Steilheit. Gleichzeitig verändert sich auch die Bodenfeuchtigkeit. Auf Daniel Gmürs 30 Aren grosser Bergwiese blühen unübersehbar die lila Bergflockenblumen. Es gibt Horn- und Hopfenklee, Herbstzeitlosen, Gelbe Primeln, Betonien, mehrköpfige Korbblütler, Margriten, Wiesensalbei, Witwenblumen, Silberdisteln, Mauerpfeffer aber auch verschiedene Grasarten wie die aufrechte Trespe oder das Raugras. Jakob Gmür hilft seinem Sohn auf dem Hof. Er verzichtet auf den Einsatz einer Motorsense und mäht die Blumenwiese im Spätsommer noch mit weit ausholenden, ziehenden Bewegungen mit der Sense. Er klagt: „Vielen Jungen fehlt die Zeit. Sie haben keine Geduld, oder sie haben es nicht richtig gelernt. Mir fällt es leicht, mit der Hand zu mähen.“ Im Stall seines Sohnes Daniel Gmür stehen 16 Mutterkühe mit Kälbern. Im Sommer weiden sie auf der Alp. Die Mutterkuhhaltung ist weniger arbeitsintensiv, was dem berufstätigen jungen Mann entgegenkommt.

Martin Arnold

 

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